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Frage 1:

Muss die Entscheidung, den Wasserkamp zu bebauen, im Zuge dieser Entwicklungen noch einmal überdacht werden?

Wir setzen uns als LINKE gegen weitere Flächenversiegelungen ein, da – wie Sie selbst schreiben – dadurch unter anderem der Wasserhaushalt gestört und wichtiger Natur- und Lebensraum zerstört wird. Unbebaute Flächen wir der Wasserkamp oder das benachbarte Naturschutzgebiet müssen geschützt werden und sind wichtige Mittel, um dem Klimawandel auf lokaler Ebene zu begegnen. So sind unversiegelte (und bewaldete) Flächen wichtige Wasserspeicher und können dadurch Naturkatastrophen wie Fluten ihre Kraft nehmen, indem sie Wasser speichern und zum Beispiel Erdrutsche verhindern können. Auch Hitzewellen und der CO2-Gehalt in der Luft wird durch unbebaute und diverse Landschaftsräume reguliert.

Deshalb setze ich mich dafür ein, dass das Land NDS seine Vorgaben anpasst und von der Bebauung des Wasserkamps abgesehen wird. 

 

Frage 2:

Halten Sie eine vollständige Überprüfung möglicher Auswirkungen von Baumaßnahmen und einer evtl. Besiedelung auf ein FFH-Gebiet für erforderlich oder halten Sie eine Überprüfung nach Aktenlage für ausreichend?

Vor dem Hintergrund der Klimakrise und der zunehmenden Relevanz von FFH-Gebieten halte ich eine vollständige Überprüfung möglicher Auswirkungen von Baumaßnahmen als erforderlich.

Wie stehen Sie dazu, die Aspekte Klimaschutz und kulturelles Erbe im Rahmen einer Verträglichkeitsprüfung gleichrangig mit dem Verschlechterungsverbot für das FFH-Gebiet zu behandeln?

Dazu habe ich noch keine abgeschlossene Meinung - jedoch bin ich tendenziell dafür.

Wie stehen Sie dazu, als wichtige und notwendige Schutzmaßnahme einen Abstand von 300 m zwischen Bebauung und FFH-Gebieten in das Landesrecht aufzunehmen?

Als notwendige Schutzmaßnahme von FFH-Gebieten sehe ich einen Mindestabstand von 300 m zu Neu-Bebauungen als sinnvoll an und werde mich im Rahmen meiner Möglichkeiten dafür einsetzen, dass diese Vorgabe ins Landesrecht aufgenommen wird.

Wie stehen Sie dazu? Sollte vor der Umsetzung zunächst im notwendigen Umfang geprüft werden, ob sich das Areal für eine Bebauung eignet?

Vor jeglicher Bebauung sollte davor geprüft werden, ob sich das jeweilige Gebiet überhaupt für die Bebauung eignet. Zudem sollte, wie bereits oben angerissen, die Relevanz von FFH-Gebieten und von unbebauten und bewaldeten Flächen mitberücksichtigt werden.

Haben Sie weitere Vorschläge, wie das wichtige FFH-Gebiet zuverlässig geschützt werden kann?

Nein, aber ich arbeite gerne mit Expert*innen zusammen, die Ahnung und Erfahrung haben.

 

Frage 3:

Halten Sie es für verantwortbar, eines der größten und wichtigsten Frischwasserneubildungsgebiete in Hildesheim weitgehend zu versiegeln?

Nein, ich halte es nicht für verantwortbar, eines der größten und wichtigsten Frischwasserneubildungsgebiete in Hildesheim weitgehend zu versiegeln und damit zusätzlich die Unversehrtheit des FFH-Gebiets zu gefährden.

Ist Ihrer Ansicht nach die Errichtung von weitgehend hochpreisigem Wohnraum die richtige Antwort auf die aktuellen Bedarfe am Wohnungsmarkt?

Nein. Wir stehen als LINKE für soziale Wohnungspolitik, weshalb ich mich gegen die Errichtung von weiterem teurem Wohnraum einsetze. Von einer Bebauung des Wasserkamps würden vor allem finanziell besser gestellte Personen profitieren, wohingegen weniger wohlhabende Menschen bzw. arme Menschen in besonderem Maße darunter leiden würden, weil diese Gruppe nachgewiesenermaßen auch am stärksten unter den Folgen der Klimakrise leidet. In Hildesheim wurden genug Baugebiete für Reiche errichten – nun sind endlich die Menschen mit mittleren und niedrigem Einkommen dran.

Welche weiteren Vorschläge haben Sie in diesem Zusammenhang für die Landespolitik?

Erhalt und Förderung von wichtigen Flächen wie FFH-Gebieten, Frischwasserneubildungsgebiete etc., keine weitere Flächenversiegelung, Leerstände nutzen (zum Beispiel durch Zweckentfremdungssatzung, Landeseigen Wohnungsgesellschaft die Wohnungen ankauft und zu günstigen Mieten anbietet.

 

Frage 4:

Wie nehmen Sie die Situation an der Marienburger Straße wahr, welche Ideen haben Sie, um die Menschen vor Ort zu entlasten?

Der Verkehr an der Marienburger Straße sorgt sowohl für Verkehrsbelastung als auch für Lärmentwicklung. Beidem könnte man durch den konsequenten Ausbau des ÖPNV entgegenwirken und somit die Anwohner*innen entlasten. 

(Zudem könnte eine mögliche Bewaldung des Wasserkamp die Schadstoffe teilweise aus der Luft filtern und durch die Klimakrise entstandene Hitzewellen und ähnliches regulieren.)

Welche Initiativen werden Sie als Abgeordnete / Abgeordneter im Landtag ergreifen, um den Lärm und die Schadstoffbelastung im Umfeld der Marienburger Straße bzw. in ähnlich gelagerten Straßen zu reduzieren?

Siehe oben.

 

Frage 5:

Halten Sie es für erforderlich und würden Sie sich dafür einsetzten, dass Luftschneisen bei der Planung von Baugebieten zukünftig stärker bzw. verpflichtend berücksichtigt werden?

Ja, ich halte es für erforderlich und sehr wichtig, Luftschneisen von Baugebieten zukünftig noch stärker zu berücksichtigen und werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass entsprechende Verpflichtungen festgehalten und umgesetzt werden.

Welche weiteren Vorschläge haben Sie, um Hitzeentwicklungen und Hitzestaus in Innenstädten entgegenzuwirken?

keine weitere Versiegelung von Flächen, Begrünung von Innenstädten, Erhalt und Förderung von Parks, autofreie Innenstädte, Ausbau von ÖPNV, Ausbau von Radwegenetzen

 

Frage 6:

Halten Sie es für sinnvoll, die demographische Entwicklung bei städtischen Entscheidungen, z. B. bei der Bauplanung zu berücksichtigen?

Ja.

 

Sollte es in allen Verwaltungen eine Demographiebeauftragung geben?

Dazu habe ich keine abgeschlossene Meinung – bin aber in der Tendenz dafür.

Sollte es hier strengere Vorgaben des Landes geben?

Strenger vllt. nicht, aber sinnvollere ja.

 

Frage 7:

Was bewegt Sie in diesen Zeiten? Hat sich Ihre ganz persönliche Haltung gegenüber einer geplanten Bebauung des Wasserkamps im Zuge der dargestellten Verbindung zum Klimawandel verändert, wenn Sie an die geplante Versiegelung dieses riesigen Areals denken?

Vor dem Hintergrund der Klimakrise und damit verbundenen aktuellen Ereignissen auch hier in Deutschland habe auch ich mich noch mehr mit Klimaschutz auseinandergesetzt und stehe einer Versiegelung dieses wichtigen Naturraums entschieden entgegen. 

Auch in Hinblick auf die demographische und soziale Entwicklung ist die Bebauung des Wasserkamps nicht sinnvoll. Anstatt dessen sollte der Fokus auf dem Schutz von Naturräumen liegen und der gleichzeitigen Nachverdichtung von Städten sowie der Förderung von sozialem Wohnungs(um)bau. 

 

MfG
Maik Brückner

DIE LINKE. Hildesheim

Rosenhagen 20

31134 Hildesheim